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SPD-Ratsfraktion Gelsenkirchen

Gelsenkirchen, 4. April 2008

Trauer über vorzeitiges Bergbau-Ende für Gelsenkirchen - Oswin Dillmann: „Weichen für die Zukunft sind aber gestellt“

Oswin DillmannOswin Dillmann, Hasseler SPD-Stadtverordneter, Mitglied des Planungsausschusses und selber Bergmann, bedauert die vorzeitige Stilllegung des Bergwerks Lippe: „Die vorgezogene Schließung des 101 Jahre alten Bergwerks Lippe, der letzten Gelsenkirchener Zeche, ist ein schwerer Schlag für Gelsenkirchen und die ganze Region. Sie wirft den Zeitablauf für die Planungen für die Zukunft des großen Industrie-Areals im Norden unserer Stadt zunächst über den Haufen. Ich freue mich über die heute bekräftigte Zusage des Bergbau-Vorstands, dass alle Mitarbeiter sozialverträglich abgebaut werden, der überwiegende Teil in andere Betriebe der RAG wechselt und somit keiner der Beschäftigten ins ‚Bergfreie’ fällt.

Die SPD-Ratsfraktion legt besonderen Wert auf die Feststellung, dass die SPD im Grundsatz eine andere Haltung zur Zukunft des Steinkohlebergbaus im Ruhrgebiet hat, als dies die FDP, die Grünen und auch die CDU im Allgemeinen haben.

Dillmann: „Unser Ziel sollte langfristig ein zukunftsfähiger, lebensfähiger Steinkohlebergbau mit seiner fortschrittlichen Technologie in Deutschland sein. Dazu gehört, dass wir eine nationale Energiesicherheit benötigen und einen beschäftigungsintensiven Export von Steinkohletechnologie, bei dem wir Weltmarktführer sind. Hierfür haben wir jedoch leider im Moment keine Mehrheiten“.

Zum Glück hat man für den gesamten Industriekomplex, der auch die benachbarten Gelände des
ehemaligen Kraftwerks und der Kokerei Hassel einbezieht, schon seit langen die Planungen für die Zukunft in Angriff genommen. Dabei wurde von Beginn an Wert auf die interkommunale Zusammenarbeit mit der Stadt Herten gelegt. Die Forderung des CDU-Fraktionsvorsitzenden Werner Wöll geht daher völlig in Leere. „Noch mehr Kooperation zwischen Herten und Gelsenkirchen geht gar nicht!“, so Dillmann:

Dillmann: „Die Schließung des Bergwerks-Lippe trifft uns nicht unvorbereitet, im Gegenteil: Es gibt bereits einen interkommunalen Förderantrag und eine verbindliche Förderzusage des Landes für das Programm „Soziale Stadt“. Städteübergreifend sollen Stadtteile vernetzt und eine gemeinsame Entwicklung gefördert werden. Das Ganze ist professionell und mit externem Sachverstand begleitet und unter Einbeziehung der Bürgerinnen und Bürger entwickelt worden. Die betroffenen SPD-Ortsvereine haben bereits eine gut besuchte „Perspektivwerkstatt“ unter aktiver Mitwirkung beider Stadtspitzen durchgeführt. Die Menschen in Hassel und Herten haben viele gute Ideen für die Zeit nach der Bergbau-Zeit. Diese müssen aufgegriffen werden und mit der notwendigen Hilfe aus allen denkbaren Fördertöpfen und dem nötigen Fachverstand realisiert werden.“